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Peru: So kann man nur reisen wenn man jung ist

Aktualisiert: 23. Aug. 2022

Vom 30.7. bis zum 4.8. waren Jule, Lucas und ich in Peru und haben uns sowohl Cusco als auch Machu Picchu angesehen. Damit waren wir innerhalb der zehn Monate in einem anderen Land Südamerikas mit einer anderen Währung und auch einer anderen Zeitzone. Vielleicht hat uns Peru deshalb nicht so gefallen, wie wir es erwartet haben: Unsere bolivianischen SIM-Karten funktionierten nicht und die in Cusco gekaufte SIM-Karte ebenso wenig, sodass wir uns in Cafés setzen mussten, um Internet zu haben. Nur Lucas hob peruanische Soles ab und Jule und ich beschränkten uns in unserem Kaufverhalten. Und dann war alles teurer als in Bolivien. Das andere Land ging also mit viel Stress einher, sodass wir sehr froh waren, wieder nach Bolivien einzureisen als es zu weit war.

Und dann klappten eine ganze Reihe Dinge nicht so wie wir es uns erhofft haben. Es fing schon auf der Hinfahrt mit dem Reisebus an, der einen geplatzen Reifen hatte. Wir verbrachten also viel Zeit bei der Reparatur und fuhren langsam, um den kaputten Reifen zu schonen. Und an der Grenze zu Peru verbrachten wir mindestens zwei Stunden, weil die Einreise sehr umständlich war. Daher kamen wir gegen Mitternacht in Cusco an, nachdem wir um 6 Uhr morgens unsere Reise angetreten haben. In Cusco mussten wir bemerken, dass die Hostels alle voll waren. Wir verbrachten also sechs weitere Stunden wach zuerst in einem Café, dann auf dem kalten Hauptplatz und schließlich in der Lobby eines Hostels bis um sechs Uhr unser Minibus uns an den Anfang des Wanderwegs brachte, der nach Aguas Calientes - das "Dorf Machu Picchu" - führt. Der Wanderweg hat wenig Höhen-/Tiefenprofil und man sagt, dass man zwei Stunden braucht, wir brauchten jedoch dreieinhalb Stunden, weil ich eigentlich noch erkältet war und wir alle wegen des Schlafmangels sehr erschöpft.

Der Wanderweg führte an Bahnschienen entlang, auf denen die Reichen nach Machu Picchu befördert werden.

In Aguas Calientes hatten wir uns nach der Erfahrung in Cusco vorsorglich ein Hostel vorreserviert und das Hostel war richtig gut, weil es Betten hatte und eine warme Dusche. Mehr brauchte es nicht, um uns glücklich zu machen. Wir aßen in einem Restaurant zu Abend nachdem wir seit Ewigkeiten nur Snacks und Kleinigkeiten gegessen hatten und dann gingen wir direkt ins Bett. Lucas war es ziemlich wichtig, zu den Ruinen in Machu Picchu hochzulaufen, da er die Busse für Touristenluxus hielt. Er verglich es mit den Menschen, die sich mit der Gondel zur Zugspitze bringen lassen. Aber ich war krank und er wollte nicht um drei Uhr aufstehen, um um sechs Uhr oben zu sein, denn für dann war unser Eintritt gebucht. Also fuhren wir mit dem Bus sowohl hoch als auch runter, denn wir mussten noch den Wanderweg zurücknehmen und um 14 Uhr fuhr der Bus nach Cusco ab.

In Machu Picchu hatten wir einen Guide, dem wir nicht seine verlangten 20 Dollar pro Person bezahlen konnten. Deshalb suchte er sich noch zwei Deutsche, die jedoch um eine englische Tour baten. Der Guide konnte jedoch nicht so gut Englisch und wir verstanden ihn alle nicht. Das frustrierte Lucas, Jule und mich, weil wir mit einer spanischen Tour gerechnet hatten. Trotzdem nahmen wir einiges mit, was wir verstanden. Die Ruinen waren sehr beeindruckend. Besonders interessant fand ich wieder die Mythologie der Inka, von der der Guide erzählte, und die man in den religiösen Stätten entdecken konnte. Außerdem wurde wieder deutlich, wie geniale Bauherren die Inka waren, denn sie benötigten keinen Lehm, um die Steine miteinander zu verbinden und beugten auch der Zerstörung durch Erdbeben vor.

Allerdings haben wir sowohl von der Bauweise als auch von der Mythologie dank unserer Reisen nach Tiwanacu und Samaipata erfahren. Insofern ist meiner Meinung nach der Gewinn der Reise einzig, dass ich jetzt behaupten kann Machu Picchu gesehen zu haben.


Durchdachtes Konzept des Häuserbaus ohne Lehm

Der Bus zurück nach Cusco brauchte zehn Stunden, da auf der Strecke viele Baustellen waren, an denen wir jedes Mal anhalten und immer etwa eine halbe Stunde warten mussten, bis wir durchgelassen wurden. Und dann war der Anschlussbus bereits abgefahren und wir strandeten im nirgendwo in Santa Maria. Wir kamen also wieder um Mitternacht in Cusco an, liefen durch eine super spukige Gegend zum Hostel und bekamen noch etwas Schlaf.

Naja, es gab noch einen weiteren Gewinn der Reise, denn Cusco war auch toll. Dort verbrachten wir einen Tag bevor wir Abends um 22:30 Uhr nach La Paz zurück fuhren. Wir besuchten einen großen Markt, der sich "San Pedro" nannte. Es wurde traditionelle Kunst, Obst, Gemüse, Lebensmittel und Essen angeboten. Dort aßen wir Ceviche,. da gesagt wird, dass man nicht in Peru gewesen sein kann, ohne Ceviche gegessen zu haben. Ceviche ist ein Fisch-Gericht. Ich fand es sehr lecker, da ich Fisch mag. Und wir hatten nette Gespräche mit den anderen Gästen. Wir besuchten den Sonnentempel, wo wir wieder von der Inkakultur und der Zeit der Kolonialisierung erfuhren. Und dann sahen wir das schönste Viertel Cuscos, das jedoch eine einzige Baustelle war. Wir verbrachten auch wunderschöne Stunden auf halber Strecke zum Cristo, weil meine zwei Wegbegleiter aufgaben und wir uns auf einen Streifen setzten von wo aus man die Stadt überblicken konnte. Wir sprachen über viele interessante und lustige Themen und hatten viel Spaß.

Ceviche

Der Markt "San Pedro"

Blick über Cusco: Schon "zivilisierter" als das Stadtbild La Paz

Die Reise nach La Paz hätte auch angenehmer sein können, da wir zwei Mal den Bus wechseln mussten und daher nicht viel Schlaf bekamen und sich die Reise wieder sehr in die Länge zog.

2 Comments


myongsookpark
myongsookpark
Aug 22, 2022

Liebe Selma, vielen Dank für den interessanten Reisebericht! Ich kann den Satz "So kann man nur reisen wenn man jung ist" einerseits buchstäblich bestätigen und muss andererseits widersprechen. Ich bin nämlich der Meinung, dass uns in jedem Alter anstrengende Reisen mehr lehren als bequeme Reisen. Liebe Grüße Myong-Sook

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Selma Pißler
Selma Pißler
Aug 22, 2022
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Hmm. Aber als junger Mensch regt man sich über Unbequemlichkeiten weniger auf habe ich das Gefühl.

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