Die reichste und größte Stadt der Welt: Potosí
- Selma Pißler
- 23. Aug. 2022
- 1 Min. Lesezeit
Meine letzte Reise ging in die ehemals reichste und größte Stadt der Welt. Potosí brachte dem spanischen Königreich dank seiner enormen Silbervorkommen im "Cerro Rico" nahezu seinen gesamten Reichtum. Man sagt, dass man mit dem in Potosí abgebauten Silber eine Brücke von Potosí nach Spanien bauen könnte. Gleichzeitig kann man eine solche Brücke auch mit den Knochen der in den Minen gestorbenen Minenarbeitern bauen. Über 300 Jahre starben 9 Millionen Menschen in den Minen. Ich konnte das nicht begreifen bis ich mir auf dem Hauptplatz aus Langeweile ausrechnete, wie viele Menschen das pro Tag waren.
Wir verbrachten einen Tag in Potosí, besuchten die Münzprägeanstalt und machten eine Minentour.
Ich habe unglaublich viele Eindrücke an diesem Tag gewonnen, denn der Guide der Minentour war Minenarbeiter und hatte viel Spaß am Reden. Ich erfuhr vom Glauben der Minenarbeiter, der sehr vom indigenen Glauben geprägt ist. Der Guide erzählte uns von allen Ritualen, die die Minenarbeiter vor Unglücken schützen sollen. Gleichzeitig kam sehr deutlich zum Vorschein, wie hart die Arbeit ist und wie gefährlich sie noch immer ist, denn die Minen sind noch weiter aktiv. Der Guide hatte einige Traumata, wegen denen er häufig fast weinte, wenn er uns davon erzählte. Ich finde es erschreckend, wie vulnerabel die dort arbeitenden Menschen sind und ab welchem Alter sie bereits in den Minen arbeiten.



Heutzutage ist Potosí auf keinen Fall die reichste Stadt der Welt. Die Häuser sind zwar schön und Zeichen des ehemaligen Reichtums, aber die Menschen sind sehr arm, da die meisten Silbervorkommen erschöpft sind und nur noch andere Mineralien abgebaut werden.
Dann kauften wir Salteñas, weil die besonders lecker schmecken sollen.

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