Erste ernstzunehmende Reise: Tour durch Uyuni
- Selma Pißler
- 1. Apr. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Meine Freundin Henni ist seit letzter Woche bei mir zu Besuch. Für diese Zeit habe ich mir freigenommen und war mit ihr in den ersten Tagen in La Paz unterwegs.
Am Montag sind wir jedoch um 21 Uhr losgefahren, um eine Tour in die Salzwüste Salar de Uyuni und zu den umliegenden Lagunen zu unternehmen. Diese Tour umfasste drei Tage und zwei Nächte. Wir sind um 5 Uhr morgens angekommen und hatten bis 10.30 Uhr die Möglichkeit, in einem Hostel zu schlafen, uns zu waschen und zu frühstücken. Um 10.30 Uhr holte uns dann ein Geländewagen ab, in dem schon zwei polnische junge Frauen und ein älteres Geschwisterpaar saßen - die Crew der nächsten drei Tage.
Tag eins in der Salzwüste
Den ersten Tag haben wir ausschließlich in der Salzwüste verbracht. Naja: Zuerst waren wir auf einem Zug-Friedhof und sind da eine Dreiviertelstunde auf den Schienen und Zugwracks herumgeklettert und haben Fotos gemacht. Im 20. Jahrhundert wurden in dieser Gegend nämlich auch Mineralien wie Silber abgebaut und die Züge beförderten die Mineralien.

Dieser blaue Himmel begleitete uns tollerweise die gesamte Zeit über, was aber typisch für die Gegend sein soll.
Nach diesem Stopp sind wir in die Salzwüste gefahren und haben einige Stopps gemacht. Ein wichtiger Stopp war die Fotosession auf dem trockenen Salz, bei der wir uns zunutze gemacht haben, dass die Perspektive verloren geht, wenn die Sicht ausschließlich aus Salz besteht.

Und nach dem Mittagessen sind wir in den überfluteten Teil der Salzwüste gefahren. Da der Regen im fest gepackten Salz nicht versickern kann, ist die Salzwüste nämlich während der Regenzeit mit Wasser bedeckt. Da Henni und ich am Ende der Regenzeit da waren, konnten wir sowohl die trockene Salzwüste als auch die überflutete Salzwüste besichtigen. Auch im nassen Teil haben wir nach Anleitung des Guides viele Fotos gemacht, bei der wir die Spiegelung des Wassers ausgenutzt haben.

Und danach haben wir auf die Abenddämmerung gewartet und noch mehr Fotos gemacht.

Schon ziemlich touristisch. :)
Die Nacht haben wir ebenfalls in der Salzwüste in einem Hostel verbracht, in dem alles aus Salz gefertigt wurde: Die Betten, die Möbel und auch das Gebäude selbst.
Tag zwei und drei in der Natur
Am zweiten Tag haben wir viele Lagunen besichtigt, deren Namen ich wieder vergessen habe. Eine besonders berühmte Lagune ist die Laguna Colorada.

Bei vielen gab es Flamingos und auf der Fahrt haben wir sehr viele wild lebende Vicuñas, Lamas und Alpakas gesehen. Einmal haben wir auch einige Strauße und so eine Art Wüstenhuhn gesehen.
Und dann waren wir am zweiten Tag bei Geysiren und haben die Nacht bei Thermalbädern verbracht, in denen wir abends gebadet haben, während der schönste Sternenhimmel über uns war. Wir haben einem Typen zugehört, der uns mit einem Laser die Sternenbilder wie wir sie kennen, gezeigt hat. Aber er hat auch die Sternenbilder erläutert, wie sie die Inka gesehen haben.
Am dritten Tag sind wir zur schwarzen Lagune gefahren. Die war zwar nicht auf dem Plan, aber unser Guide hat uns davon überzeugt, dass die schwarze Lagune sehenswerter sei als die auf dem Plan stehende grüne Lagune. Und ich glaube, er hatte recht: Bei der schwarzen Lagune war es unglaublich still und man schaute von einem Felsen hinunter in eine Lagune, an der Vögel brüteten und Lamas und Alpakas weideten. Wir saßen eine Dreiviertelstunde auf dem Felsen und hörten einfach nur zu.

Und wir haben einige Steinkonstruktionen besichtigt, die durch vulkanische Brocken entstanden sind, die bei einem Vulkanausbruch heruntergefallen sind.
Fazit
Die Reise lohnt sich auf jeden Fall. Ich hatte sehr viel Spaß und habe es genossen, mit Henni unterwegs zu sein, über die verschiedensten Themen zu sprechen und intensive Erfahrungen zu machen.
Die Busfahrt war jedoch wirklich lang.
Es war die richtige Entscheidung, nicht die grüne Lagune zu besuchen, sondern die schwarze Lagune und dadurch noch die italienische Stadt mitzunehmen.
Für mich war es auch die richtige Entscheidung, die zweite Nacht bei den heißen Thermalbädern zu verbringen, weil ich die Erfahrung, bei der Kälte in 38 Grad warmem Wasser zu sitzen und den Sternenhimmel über sich zu haben, nicht verpasst haben will. Ich habe noch nie so viele Sterne gesehen.
Und die Landschaft. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Tour aufgrund der Fahrten im Auto gelohnt hat. Denn Bilder von den Lagunen und vor allem vom Salar de Uyuni findet man zuhauf im Internet und wenn man Informationen über die Orte haben will, kann man zu Hause auf der Couch einen Reiseführer lesen. Aber über das, was zwischen den touristischen Orten ist, wird man nicht aufgeklärt und erhält keine Bilder. Ich saß zum Teil staunend im Auto und habe in den Bergstrukturen die verschiedensten Dinge gesehen. Jetzt verstehe ich auch ein Bild, das die Pachamama als Teil eines Berges zeigt. In einem Berg habe ich auch die Umrisse eines weit ausgebreiteten Kleides gesehen.

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