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Copacabana und Todesstraße

Von unserer Tour in Uyuni sind wir wie bereits erwähnt am 31.03. zurückgekehrt. Am 01.04. verbrachten wir den Tag in La Paz, waren noch einmal in einem Café, das es Henni angetan hatte, und feierten Jans Geburtstag zusammen in einer Mischung aus Bar und Restaurant. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Copacabana an den Titikakasee und setzten über auf die Sonneninsel "Isla del Sol", um dort zu übernachten.

Die Inka waren der Überzeugung, dass Gott hier die ersten Menschen hinsetzte und sie aufforderte auszuziehen und das Inkareich zu gründen. Im Norden finden sich zudem auch zwei Nischen, von denen gesagt wurde, dass sich hier bei der Sintflut Sonne und Mond hinflüchteten, um nicht zu ertrinken. Wegen dieser Mythologie war die Sonneninsel für die Inka ein sehr heiliger Ort, weshalb sich einige Ruinen der Inka auf der Sonneninsel befinden. Ein Inkakönig hat sich zum Beispiel auf die Insel eine Festung bauen lassen. Zudem gibt es einen zeremoniellen Tisch und eine Tempelruine.

Teil der Tempelruinen

Henni und ich fuhren also abends in den Süden der Isla del Sol, besichtigten die Inkafestung und schliefen in einem kleinen Häuschen mit Blick aufs Meer. Am nächsten Tag wanderten wir nach Norden, da der Reiseführer uns eine ursprüngliche Lebensweise und Natur im nicht touristischen Inselinneren versprochen hatte. Es war sehr schön, nur haben wir gar keine Häuser - und somit auch keine ursprüngliche Lebensweise - gesehen. Wir kamen trotzdem gut gelaunt an. Im Norden der Insel besichtigten wir dann die Zufluchtsorte von Sonne und Mond, die Tempelanlagen und den zeremoniellen Tisch. Die Fußabdrücke von den ersten Gehversuchen der Sonne haben wir jedoch nicht entdecken können. Schließlich entdeckten wir hinter den Tempelruinen einen Strand, sodass wir kurz entschlossen im sehr kalten Titikakasee badeten. Dann liefen wir hinunter zum Hafen im Norden der Insel und erwischten noch ein Boot, das uns nach Copacabana brachte. Als wir dort gegen 19 Uhr ankamen, suchten wir uns wieder ein Hostel und am nächsten Tag buchten wir eine Tour, die uns auf die schwimmenden Inseln "Islas Flotantes" und die Mondinsel "Isla de la Luna" bringen sollte. In dieser Tour war zwar auch der Norden der Sonneninsel inbegriffen, aber anders schienen wir nicht zu den letzten Reisezielen zu kommen. Der Kapitän des Schiffes wollte jedoch nicht losfahren, da wir die einzigen Passagiere gewesen wären und die Ausgaben für den Kraftstoff nicht gedeckt waren. Schließlich fuhr er uns zu den Islas Flotantes, wo wir zu Mittag aßen und noch einmal die Aussicht auf den Titikakasee genossen.

Islas Flotantes

Wieder in Copacabana angekommen bestiegen wir den "Horca del Inca". Dieser Berg bietet ebenfalls eine tolle Aussicht über den Titikakasee, beherbergt jedoch auch ein astronomisches Werkzeug der Inka. Wenn die Sonne genau durch den Horca del Inca fällt, ist Sonnenwende und somit der passende Zeitpunkt, die Saat auf die Felder zu bringen.

Astronomisches Werkzeug "Horca del Inca" auf dem Berg "Horca del Inca"

Dann besichtigten wir noch ein Tribunal der Inka namens "Inkakala" bevor wir mit dem Bus zurück nach La Paz fuhren.


Inkakala

Leider haben wir uns manchmal einiges zusammendichten müssen, um die Dinge, die wir sahen zu verstehen, weil wir niemanden hatten, der uns erklärte, was ein Inka-Tribunal genau ist, und der Reiseführer uns auch nicht sehr ausführliche Antworten gab.

Was jedoch bemerkenswert ist: Wir haben auf jeder Reise einen Menschen getroffen, mit dem wir uns sehr nett unterhalten haben. Auf der Uyunitour war das ein Typ in der Unterkunft der letzten Nacht. Auf der Isla del Sol war es Christina aus Kanada, die wir gleich zwei Mal an einem Tag versetzt haben, weil wir unsere kurzfristigen Pläne kurzfristig änderten. Aber wir haben sehr nett zusammen gefrühstückt. Und während unserer Tour über die Todesstraße lernten wir einen Typen aus Israel kennen, den wir auch tatsächlich nach dem Namen fragten. Aber ich habe ihn vergessen. Ich bin sehr glücklich über diese Begegnungen, weil die Menschen durch ganz Südamerika gereist sind und so viel zu erzählen hatten und einen ganz besonderen Eindruck bei mir hinterließen.

Jetzt habe ich meinen Überleitungsversuch zur Todesstraße mit einem Satz zu viel wieder zunichte gemacht.

Die Todesstraße

Während unseres letzten Tages in Copacabana buchte ich via WhatsApp die Todesstraße für den nächsten Tag. Den Kontakt hatte ich von Christina bekommen. Wir kamen also um 22 Uhr aus Copacabana an und fuhren um 6:45 Uhr von zuhause los. Trotzdem war es die richtige Entscheidung, denn Henni flog am nächsten Tag um 3:10 in der Frühe und sie musste noch erfahren, dass Bolivien auch schön warm werden kann, denn bisher war ihr nur kalt. Das lag daran, dass sie keine Gelbfieberimpfung hatte und wir nicht wie geplant in Nationalparks fahren konnten, sondern uns innerhalb der kalten Kordilleren bewegen mussten. Die Todesstraße begann jedoch in den Kordilleren und endete in Coroico in den Yungas - also quasi in den Tropen verglichen zu La Paz.

Die Todesstraße heißt eigentlich Yungasstraße und wird deshalb Todesstraße genannt, weil hier jährlich 200 bis 300 Fahrzeuge in die Tiefe stürzten. Das war, bevor die asphaltierte Umgehungsstraße gebaut wurde. Nun wird die Todesstraße nicht mehr von Fahrzeugen befahren. Dafür brausen nun Touristen-Gruppen auf Fahrrädern die immer bergab führende Schotterpiste herunter. An einigen Stellen beträgt der Weg etwa 3,20m und zum Teil führt er durch Wasserfälle. Es war sehr schön, wieder in sattgrüner, feuchter Natur unterwegs zu sein und auf einem Fahrrad zu sitzen. Wir haben sogar Kolibris gesehen.


Der Nachteil war jedoch, dass wir um 22:30 zuhause waren und wir um 24 Uhr zum Flughafen aufbrechen mussten. Ich kam um zwei Uhr ins Bett und stand um acht Uhr auf, um zur Arbeit zu gehen, denn meine Ferien waren vorbei. Tatsächlich war es nicht so hart wie gedacht und ich brauchte keinen Cocatee, um wach zu werden.

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