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Meine Arbeit Nr. 4

Ich kann es nicht anders sagen: Diese Arbeitswoche war richtig toll. Jeden Tag gab es etwas zu erleben.

08.04. erstes Mal im Standort in El Alto

Seit einigen Wochen existiert in El Alto ein Ableger der Hausaufgabenhilfe, der jedoch nur vormittags geöffnet hat. Diese findet ziemlich abgelegen auf dem Grundstück einer Kirche statt. Am Freitag - dem zweiten Tag nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub - nahmen mich die Kolleg:innen, die dort dreimal die Woche arbeiten, mit, weil sie ein Treffen mit den Eltern hatten, deren Kinder die Hausaufgabenhilfe besuchen. Ich sollte währenddessen die Kinder betreuen: ihnen Extra-Aufgaben geben, bei ihren Aufgaben helfen und sie dadurch ruhig halten. Das klappte deshalb nicht, weil ich zwei Gruppen á 30 Kinder in zwei Räumen beaufsichtigen musste und nahezu kein Kind Schulaufgaben hatte. Ich schrieb also Matheaufgaben auf Zettel, die die Kinder lösen sollten. Allerdings kamen immer Kinder, die fertig waren und die Aufgaben kontrolliert haben wollten. Und dann musste ich mir neue Aufgaben aus den Fingern saugen. Ich war also permanent damit beschäftigt, Aufgaben auf Zettel zu schreiben, sodass ich nicht für Ruhe und Ordnung sorgen konnte. Daher war ich relativ überfordert, als die Kinder rausliefen, um zu spielen. Ich ließ sie, was allerdings dazu führte, dass ein Kind andere Kinder schlug oder schubste, sodass sie weinten und die Kinder zu mir kamen und mich baten, etwas zu tun. Ich versuchte, das Kind zu den Schulaufgaben zu bringen, die es tatsächlich noch machen musste, und als das Kind sich wehrte und mich versuchte, mit Dingen abzuwerfen, brachte ich es zu meiner Kollegin, sodass das Kind den Rest der Zeit bei dem Treffen der Eltern verbringen musste.

Dieses Erlebnis zeigt, dass mich meine Kolleg:innen immer noch gerne ins kalte Wasser werfen. Das war in der ersten Zeit besonders häufig und herausfordernd, weil ich nicht so geübt mit Kindern war und häufig zu spät um Hilfe bat - dieses Mal habe ich ganz gut den richtigen Augenblick abgepasst.


Einer von zwei Räumen im Standort El Alto

11.04. Rucksackverteilung

Am Montag danach fuhren wir wieder nach El Alto. Diesmal kam meine Koordinatorin mit, weil ein Teil der Rucksäcke, von denen ich bereits im Blogbeitrag "Das Rucksackprojekt" erzählt habe, an die Kinder in der Hausaufgabenhilfe in El Alto verteilt wurden. Die Kinder sangen die Hymne der Stiftung, die sie erstaunlicherweise schon konnten, dann wurden die Rucksäcke verteilt und dann gab es ein Buffet, das hier "Apthapi" heißt. Dieser Begriff heißt auf der indigenen Sprache Aymara so etwas wie "lasst uns [das Essen] zusammenführen": jede:r bringt etwas mit und zusammen gibt es ganz viel Essen. :) Ich habe jetzt noch einmal im Internet geschaut und es scheint mir, dass es auch ein traditionelles Apthapi mit gibt, bei dem zum Beispiel verschiedne Kartoffelsorten und Kochbanane nicht fehlen dürfen.


11.04. sportlicher Nachmittag

Als wir am Nachmittag zurück nach La Paz kamen, wurde für die dortigen Kinder in der Hausaufgabenhilfe ein sportlicher Nachmittag veranstaltet: Wir gingen in den Hof und spielten Bewegungsspiele wie den Plumpssack oder Völkerball.


12.04. Dia del Niño / Tag des Kindes

Der Tag des Kindes wird in Bolivien verhältnismäßig groß gefeiert, wenn man bedenkt, dass die Menschen in Deutschland nicht wissen, wann der Tag des Kindes in Deutschland gefeiert wird. Als ich nach der Arbeit jedoch die Hauptstraße herunterlief gab es an einer Stelle kein Durchkommen, da dieser Platz scheinbar der "place to be" am Tag des Kindes zu sein schien. Auf der Straße wurden diverse Geschenke verkauft und vor einem Fastfood-Restaurant bildete sich eine lange Schlange.

Im Projekt gab es ein Tortenstück, ein Kuchenstück, eine Portion Götterspeise und Salchipapa für jedes Kind. Salchipapa ist eine Speise wie Currywurst mit Pommes, das jedes Kind liebt aber von verantwortungsvollen Eltern nicht sehr oft als Mittagessen serviert bekommt.

Morgens versammelten sich alle aus der Hausaufgabenhilfe und dem Kindergarten in der Mensa der Kindergartenkinder und tanzten und spielten. Einige Erzieherinnen und die Koordinatorin der zwei Projekte hielten kurze Reden, in denen sie den Kindern ihre Rechte vortrugen und sie für die Leistungen in der letzten Zeit lobten.

Nachmittags kam ein Clown und unterhielt die Kinder in der Hausaufgabenhilfe. Er spielte Spiele, sang mit ihnen und machte Scherze. Da vormittags andere Kinder in der Hausaufgabenhilfe sind als Nachmittags bekamen die Kinder noch einmal Torte.


13.04. Jubiläum von CEIKU und AEI

Am Mittwoch begingen wir dann das Jubiläum der zwei Projekte. Morgens gab es den offiziellen Teil, an dem der Direktor der Stiftung teilnahm und eine Rede hielt. Die Kindergartenkinder und die Kinder der Hausaufgabenhilfe führten Tänze vor, zwei Eltern und ein Kind aus der Hausaufgabenhilfe hielten eine Rede und die Koordinatorin sprach auch einige Worte. Am Ende wurden noch Torte, Kuchen, Götterspeise, Saft und Softgetränke ausgeteilt.

Der Tag verlief danach normal. Um 15 Uhr fand dann der erste Ausflug außerhalb des Projektgeländes seit Beginn der Pandemie statt und es ging in den "Park der Kulturen." Dort spielten die Hausaufgabenbetreuungskinder auf dem Spielplatz für Große und ich blieb mit einigen Eltern und den Erzieherinnen mit den Kindergartenkindern auf dem Spielplatz für die Kleinen. Gegen 16 Uhr begann auf der dortigen Bühne ein Programm mit Clowns, die wegen des Tag des Kindes am vergangenen Tag Geschenke in die Menge warfen. Und am Ende bekam jedes Kind noch eine Milch mit Geschmack, ein belegtes Brötchen, ein Geschenk und ein Stück Torte.


Darbietung einiger Kinder der Hausaufgabenhilfe

Zeit auf dem Spielplatz im "Parque de las Culturas"

Clownshow

Und dann wurden auch am 14.04. im AEI die Rucksäcke verteilt


Ich war bei all den Gelegenheiten die Fotografin, da meine Handykamera als die beste von uns allen erachtet wurde

1 Comment


cornelia.hesse1
Apr 23, 2022

Liebe Selma, Du lernst einfach schnell und deshalb kannst du auch sehr gut auf die Kinder eingehen und mit ihnen was anfangen und ihnen Angebote machen zum Spielen und Lernen! Das bewundere ich an dir. Weiterhin viel Spaß und Durchhaltevermögen! Es grüßt dich herzlich Cornelia

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Beitrag: Blog2_Post

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